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AutorenbildAnne Paulsen

Öl-Desaster zerstört weltweit größtes Korallenatoll Ein Spiel gegen die Zeit

Das Containerschiff MV Solomon Trader geriet am 5. Februar während eines Sturms direkt vor Rennell Island auf den Grund. Das Schiff fasst 600 Tonnen Öl, das seit dem Unglück literweise in die Bucht der Insel fließt und die Umwelt zerstört. 


Das Containerschiff MV Solomon Trader geriet am 5. Februar während eines Sturms direkt vor Rennell Island auf den Grund. Das Schiff fasst 600 Tonnen Öl, das seit dem Unglück literweise in die Bucht der Insel fließt und die Umwelt

Das Containerschiff MV Solomon Tradergeriet am 5. Februar während eines Sturms direkt vor Rennell Island auf den Grund. Das Schiff fasst 600 Tonnen Öl, das seit dem Unglück literweise in die Bucht der Insel fließt und die Umwelt zerstört. Das Containerschiff MV Solomon Tradergeriet am 5. Februar während eines Sturms direkt vor Rennell Island auf den Grund. Das Schiff fasst 600 Tonnen Öl, das seit dem Unglück literweise in die Bucht der Insel fließt und die Umwelt zerstört. 


Rennell Island liegt etwa 250km südlich von der Inselhauptstadt Honiara und ist das weltweit größte Korallenatoll. Die Unterwasserwelt um das Atoll ist so vielfältig, dass dieser Ort als echtes Naturwunder gilt. 


Im Februar dieses Jahres kam es auf den Salomonen vermehrt zu starken Stürmen und heftigen Regenfällen. Das spürten wir auch in Honiara. Alle Wochenendtrips, die mit Bootsfahrten oder Flügen zu tun hatten, mussten gecancelt werden. 


Während des Zyklons Oma verlor das Containerschiff mit Flagge aus Hong Kong seinen Kurs und wurde ins flache Wasser des Korallenriffs getrieben.  

Es ist unklar warum es bei diesen Wetterbedingungen überhaupt noch unterwegs war. Das Schiff wurde zuvor mit Bauxiten beladen, das auf Rennell Island abgebaut wird. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass die Besatzung gegen internationale Verkehrsregelungen des sogenannten International Safety Management (ISM)

verstoßen hat. Die lokalen Zeitungen behaupten, dass die Männer auf dem Schiff womöglich alkoholisiert waren, während sie das chinesische Neujahr feierten und so ins Unglück steuerten. Die genauen Ursachen werden zurzeit aber noch geprüft.


Viel wichtiger ist jedoch, weitere Schäden zu vermeiden und den Öl-Auslauf zu stoppen. Ein schwarzer Teppich von 75 Tonnen Öl hat sich bereits über mehrere Kilometer rund um das Schiff ausgebreitet. Er ist dabei den Lebensraum einzigartiger Spezies zu zerstören, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. 


Direkt nach dem Unglück waren die Unwetter noch so stark, dass man nur schwer an das Schiff herankam, um die Schäden zu beheben. Die Regierung schien auf die Situation nicht vorbereitet zu sein, obwohl es auf den Salomonen nicht das erste Mal zu so einem Unglück kam. Durch Unterstützung von Australien konnte der Ölaustritt jedoch inzwischen größtenteils gestoppt werden.


Doch auch einen ganzen Monat später ist die Lage noch unsicher. Das Schiff ist zwar abgedichtet, doch es befinden sich noch immer über 500 Tonnen Öl darauf. Zum nächsten Vollmond hin werden die Tidenunterschiede durch die Gezeiten immer stärker. Die nächste Ebbe wird kommen und mit ihr könnte die MV Solomon Trader kippen und ein noch größeres Desaster anrichten. Die Bergungsarbeiter befinden sich also in einem Spiel gegen die Zeit. 



Das Containerschiff MV Solomon Tradergeriet am 5. Februar während eines Sturms direkt vor Rennell Island auf den Grund. Das Schiff fasst 600 Tonnen Öl, das seit dem Unglück literweise in die Bucht der Insel fließt und die Umwelt zerstört. 

Rennell Island liegt etwa 250km südlich von der Inselhauptstadt Honiara und ist das weltweit größte Korallenatoll. Die Unterwasserwelt um das Atoll ist so vielfältig, dass dieser Ort als echtes Naturwunder gilt. 

Im Februar dieses Jahres kam es auf den Salomonen vermehrt zu starken Stürmen und heftigen Regenfällen. Das spürten wir auch in Honiara. Alle Wochenendtrips, die mit Bootsfahrten oder Flügen zu tun hatten, mussten gecancelt werden. 

Während des Zyklons Oma verlor das Containerschiff mit Flagge aus Hong Kong seinen Kurs und wurde ins flache Wasser des Korallenriffs getrieben.  

Es ist unklar warum es bei diesen Wetterbedingungen überhaupt noch unterwegs war. Das Schiff wurde zuvor mit Bauxiten beladen, das auf Rennell Island abgebaut wird. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass die Besatzung gegen internationale Verkehrsregelungen des sogenannten International Safety Management (ISM)verstoßen hat. Die lokalen Zeitungen behaupten, dass die Männer auf dem Schiff womöglich alkoholisiert waren, während sie das chinesische Neujahr feierten und so ins Unglück steuerten. Die genauen Ursachen werden zurzeit aber noch geprüft.

Viel wichtiger ist jedoch, weitere Schäden zu vermeiden und den Öl-Auslauf zu stoppen. Ein schwarzer Teppich von 75 Tonnen Öl hat sich bereits über mehrere Kilometer rund um das Schiff ausgebreitet. Er ist dabei den Lebensraum einzigartiger Spezies zu zerstören, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. 

Direkt nach dem Unglück waren die Unwetter noch so stark, dass man nur schwer an das Schiff herankam, um die Schäden zu beheben. Die Regierung schien auf die Situation nicht vorbereitet zu sein, obwohl es auf den Salomonen nicht das erste Mal zu so einem Unglück kam. Durch Unterstützung von Australien konnte der Ölaustritt jedoch inzwischen größtenteils gestoppt werden.

Doch auch einen ganzen Monat später ist die Lage noch unsicher. Das Schiff ist zwar abgedichtet, doch es befinden sich noch immer über 500 Tonnen Öl darauf. Zum nächsten Vollmond hin werden die Tidenunterschiede durch die Gezeiten immer stärker. Die nächste Ebbe wird kommen und mit ihr könnte die MV Solomon Trader kippen und ein noch größeres Desaster anrichten. Die Bergungsarbeiter befinden sich also in einem Spiel gegen die Zeit. 

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